STEPHAN KRAMER | GITARRE
„
Die vielen Saiten einer Leidenschaft!
“
Player: Stephan Kramer mit Felix Sapotnik und Chris Lachotta: „How I wish you were here“ (S.Kramer)
Los ging alles mit diesen Gitarren.
Die Archtop, eine Neubauer„Schlaggitarre“, gehörte meinem Vater und er hatte mit ihr in Miesbach in den 60er Jahren den „Beat“ gespielt. Sie lag immer stumm auf dem Schrank und machte ihren wichtigen Einfluss erst später sehr deutlich. Mit der 3/4 Kindergitarre ging der Unterricht los. Leider führte der nach einigen Jahren zu einer frustrierten „Gitarrenpause“. Aus der mich aber schon bald die „Neubauer“ in Kombination mit dem alten Röhrenradio meiner Großeltern und das Projekt einer Bandgründung
in der Schule erlösten.
Für eine Rockband brauchte ich aber Verzerrung und mehr Lautstärke, und da war dann die erste Lösung ein Höfner Stratverschnitt und ein Roland Cube 30. Und wir spielten AC/DC und Deep Purple Stücke.
Es waren die frühen 80er und schon bald war auch die Optik sehr wichtig für den angehenden Hard-rocker und eine Aria Pro2 Flying V mit riesigem Koffer wurde in die S-Bahn und zu den wöchent-lichen Bandproben geschleppt. Später auch mal zur Probe bei der Bigband des Pestalozzi Gymnasiums, was die Mädels im Jazzchor etwas irritierte.
Ein sehr wichtiger Einfluss aus dieser Zeit war mein Deutschlehrer Konrad Heidkamp. Er nahm mir Musikkassetten mit Eric Clapton und vor allem
J.J. Cale auf und nahm mich sogar mal zu einem Glen Branca Gitarrenorchester Konzert mit. Bald gab er mir auch Miles Davis, John Coltrane und John Handy LPs, das waren Eindrücke, die ich selber so sicher erst sehr viel später, wenn überhaupt gewonnen hätte. So fing ich auch an den Blues als Wurzel und Nährboden der Rockmusik zu verstehen und hatte prompt ein Schlüsselerlebnis: -> zum Video hier klicken
Und ich fand sogar in München in Paul Wyatt einen sehr authentischen Lehrer für die Blues- und Bottleneckgitarre, von Robert Johnson bis David Lindley.
Eddie VanHalen hatte sich selber eine Gitarre zu-sammengebaut, da dachte ich, das sollte ich auch machen, und habe diese Rockstrat zusammen-geschraubt und gelötet, die heute noch, inzwischen
mit Synthie Tonabnehmer bei den Jugendbands
der Musikschule in Eching ihre Arbeit macht. Hier mit Alexander Hötzinger 1985 mit meiner Rockband, GUILTY.
Und ein paar Jahre später mit einer Blues Brothers Show im Westpark Theatron (mit David Jäger am Saxofon und Bernhard Hoffmann am Piano):
Mit diesen Gitarren und einer Sperrholz Western Gitarre für den Blues spielte ich bis zur Entscheidung tatsächlich Musik auch zu studieren.
1988 gab es offiziell als Studiumsmöglich-keiten für Gitarre entweder die Klassik oder den Jazz. So ging es los mit dem Bossa Nova und in Evaldo Montenovo (eigentlich Ewald Neuberg aus dem Allgäu) fand ich einen ersten Jazzgitarrenlehrer. Durch ihn kam ich zu meiner ersten „professionellen“ Gitarre, einer Bellido aus Brasilian Rosewood. Auch die spiele ich heute noch, inzwischen aber Dank Stefan Zirnbauer vom Munich Repair Shop mit einer Saite mehr. Hier mit Jürgen Junggeburth.
Nach dem Studium am Jazzprojekt bei Peter Omara und einem ersten Aufenthalt 1991 in den USA an der Uni-versität von Massachusetts bei Ted Dunbar begleitete mich dann auch eine Fender Japan Strat noch einige Zeit.
1992 war ich dann an der Rutgers University in New Jersey bei u.a. Kenny Barron und Larry Ridley einge-schrieben. Nach der Rückkehr nach München kam dann die Neu-bauer zu vollem Einsatz, z.B. im Quartett mit 2 Geigern und Kontrabass. Oder später im Duo mit Klavier, wie hier im „alten“ Kaffee Giesing mit Michael Bohland.
Langsam musste ich nun mein Equipment den professionelleren Arbeitssituationen anpassen.
Nach einigen Experimenten mit z.B. einer knallblauen Steve Morse Signature Gitarre habe ich mir vom Repair Shop eine Custom Strat bauen lassen nach Hiram Bullock Vorbild, mit
2 Humbuckern und einem Single Coil Lindy Fralin in der Mitte. Das wurde mein wirkliches Allround- Werkzeug bis zum Einstieg in die 7-Saiten Welt.
Und für den Blues brauchte ich natürlich auch eine echte alte Strat. Hier im Einsatz 1994 bei „Chicken Joe's Wreckin' Crew“:
Auch eine bessere Stahlsaiten Akustikgitarre war jetzt langsam nötig und so habe ich 1995 bei Charlie's music auf Cape Cod eine wunderbare Martin HD28 gefunden. Die kann wirklich fast alles, Jazz, Blues, Folk usw.
„Hier im Unterricht bei dem legendären „Gitarrenguru“
Billy Bauer.
Ab Frühjahr 1997 wohnte ich in New York. Hier habe ich dann unzählige, hervorragende Musiker (bekannte und weniger bekannte) in kleinen Clubs und grossen Konzerten erlebt, vom Ex-Wes Montgomery Schlagzeuger Jimmy Lovelace bis zu Ornette Coleman in Lincoln Center u.v.m..
Auch in Workshops oder Seminaren wurde viel Musikwissen weitergegeben, z.B. von: Bill Bickford, Peter Leitch, John Aber-crombie, dem leider damals schon sehr kranken Attila Zoller, Freddie Bryant, Dave Stryker, Chris Parks, Joe Puma, Gene Rush oder Jimmy Heath. Mit James MacDonald in Vermont 1999.
So circa 2000 begann die Annä-herung an die 7-saitige Gitarre. Einerseits wurde der Bassist bei kleinen Gigs mit Sängerinnen oft aus Budgetgründen „eingespart“ und eine zusätzliche Basssaite war also sehr sinnvoll, andererseits gab es erstmals ein günstiges 7-Saiter Modell zum Einstieg und Ausprobieren, die Signature Gitarre des Marilyn Manson Gitarristen John5. Nach dieser hatte ich dann erst noch eine Samick Halbacoustic und dann die schon sehr professionelle Ibanez AF 207
in den Händen, um das Spiel mit
den 7 Saiten richtig zu lernen.
Auf dem Foto: Dozentenkonzert Vermont Jazz Center.
Bis ich mir im Sommer 2006 von Joe Striebel eine wunderbare Archtop habe bauen lassen, die seither zu meiner Hauptgitarre geworden ist. Hier sind die beiden:
Nachdem ich also „richtig“ zum 7-saitigen Gitarristen geworden war, haben sich dann noch ein paar Gitarren mit ungerader Saitenzahl dazugesellt.
Eine wunderschöne Tele von Stevens, die oben schon erwähnte modifizierte Bellido, eine Epiphone Flying V und als praktische Reisebegleiterin eine umgebaute Tenayo Silent Gitarre.
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